Schröpfen ist eine traditionelle Therapieform, die in der Traditionellen Europäischen Naturheilkunde (TEN) eine wichtige Rolle spielt. Diese Methode wird bereits seit Jahrhunderten angewendet und beruht auf dem Prinzip, durch das Erzeugen von Unterdruck bestimmte körpereigene Heilprozesse zu aktivieren und das Wohlbefinden zu fördern.
Was ist Schröpfen?
Beim Schröpfen werden spezielle Schröpfgläser auf die Haut aufgesetzt, um ein Vakuum zu erzeugen. Dieser Unterdruck soll verschiedene physiologische Prozesse im Körper anregen. Die Schröpfgläser werden in der Regel auf Hautareale gesetzt, die mit bestimmten Organen oder Körperregionen in Verbindung stehen – ähnlich wie bei der Reflexzonenmassage oder Akupunktur.
Wirkungsweise des Schröpfens:
Durchblutungsförderung: Der erzeugte Unterdruck zieht das Gewebe leicht an, was die Blut- und Lymphzirkulation in der behandelten Region anregt.
Entstauung: Durch die verstärkte Zirkulation werden Stoffwechselprodukte und Schlackenstoffe aus dem Gewebe abtransportiert.
Schmerzlinderung: Schröpfen kann muskuläre Verspannungen lösen und schmerzhafte Triggerpunkte (muskelverhärtete Stellen) behandeln.
Stärkung des Immunsystems: Der erzeugte Unterdruck soll den Körper zu einer selbstheilenden Reaktion anregen und die Durchblutung sowie das Immunsystem stärken.
Arten des Schröpfens:
Trockenes Schröpfen: Bei dieser Methode wird das Schröpfglas einfach auf die Haut gesetzt, ohne dass vorher ein Schnitt oder eine Verletzung erfolgt. Das Glas bleibt für einige Minuten an der behandelten Stelle und erzeugt den Unterdruck.
Blutiges Schröpfen: Hier wird zusätzlich ein kleiner Hautschnitt gemacht, um Blut aus dem betroffenen Bereich abfließen zu lassen. Diese Methode ist intensiver und wird oft zur Behandlung von chronischen Erkrankungen oder „Stauungen“ im Körper verwendet.
Schröpfen mit Massage: Nach dem Schröpfen wird das Glas über die Hautfläche bewegt, um die Wirkung noch zu verstärken. Diese Technik wird häufig bei Verspannungen oder zur Förderung der Durchblutung eingesetzt.
Anwendungsgebiete des Schröpfens:
-Muskelverspannungen und Schmerzen: Besonders bei Rücken-, Schulter- und Nackenverspannungen oder Ischiasproblemen.
-Durchblutungsstörungen und Ödeme: Um die Zirkulation zu fördern und den Abtransport von Schlackenstoffen zu unterstützen.
-Migräne und Kopfschmerzen: Als begleitende Therapie zur Schmerzlinderung.
-Erkältungen und Atemwegserkrankungen: Schröpfen auf dem Rücken kann die Lungenfunktion unterstützen.
-Verdauungsprobleme: Fördert die Aktivierung von Organen wie Leber und Magen.
Schröpfen in der TEN (Traditionellen Europäischen Naturheilkunde):
In der TEN wird Schröpfen nicht nur als lokale Behandlung angewendet, sondern auch im Zusammenhang mit einer ganzheitlichen Betrachtung des Körpers und seiner Energieflüsse. Es wird oft als unterstützende Massnahme in Verbindung mit anderen naturheilkundlichen Therapien wie Homöopathie, Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) oder Ernährungsberatung genutzt. Schröpfen ist Teil eines breiten Konzepts zur Förderung der Selbstheilungskräfte und Harmonisierung des Körpers.