Die Visceraltherapie ist eine sanfte, manuelle Behandlungstechnik, die sich auf die Behandlung der inneren Organe (Viszera) konzentriert. Sie basiert auf der Annahme, dass Veränderungen in der Mobilität oder Spannung der Organe Auswirkungen auf das gesamte Körpersystem haben können, insbesondere auf das Bewegungsapparat, das Nervensystem und die Durchblutung.
Ziel und Wirkung der Visceraltherapie:
Die Visceraltherapie soll die Beweglichkeit der Organe wiederherstellen und Blockaden oder Verklebungen lösen, die durch Erkrankungen, Narben oder Verletzungen entstehen können. Diese Blockaden können den Energiefluss und die Blutversorgung beeinträchtigen, was zu Beschwerden oder Funktionsstörungen führt.
Durch gezielte manuelle Techniken wird sanft auf die Bindegewebe und Bänder rund um die Organe eingewirkt, um deren Funktion zu unterstützen und die Selbstregulation des Körpers zu fördern.
Indikationen:
Visceraltherapie wird bei einer Vielzahl von Beschwerden und Erkrankungen angewendet, die mit den inneren Organen zusammenhängen, wie zum Beispiel:
• Verdauungsprobleme (z. B. Blähungen, Verstopfung, Reizdarmsyndrom)
• Chronische Bauchschmerzen
• Menstruationsstörungen
• Verdauungsstörungen (z. B. Sodbrennen, Übelkeit)
• Rückenschmerzen durch Organdysfunktionen
• Harnwegserkrankungen oder Blasenprobleme
• Narbenbehandlung nach Operationen, z. B. Kaiserschnitt oder Bauchoperationen
• Stressbedingte Beschwerden (z. B. durch die Auswirkungen auf den Magen oder das Nervensystem)
Behandlung:
In der Visceraltherapie nutzt der Therapeut sanften Druck und Mobilisationstechniken, um die Organe in ihre natürliche Position und Bewegung zu bringen. Dazu werden spezielle Techniken angewendet, bei denen der Therapeut mit den Händen die Oberflächenstrukturen und das Bindegewebe rund um die Organe behandelt. Ziel ist es, die Beweglichkeit und Flexibilität der Organe zu verbessern.
Dabei kann der Therapeut durch das Abtasten der Bauchregion Veränderungen in der Struktur oder Spannung der Organe spüren. Sobald Blockaden oder Spannungen identifiziert sind, wird mit den Händen gezielt auf diese Bereiche eingewirkt, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.
Vorteile der Visceraltherapie:
• Fördert die Durchblutung und den Stoffwechsel der inneren Organe.
• Löst Blockaden und verklebte Gewebestrukturen (z. B. Narben).
• Entspannt das Bindegewebe und unterstützt die Beweglichkeit der Organe.
• Stärkt das Immunsystem durch Förderung der Selbstregulation.
• Hilft bei der Behandlung chronischer Erkrankungen, die auf organische Störungen zurückzuführen sind.
Fazit:
Die Visceraltherapie ist eine sanfte, aber effektive Methode, die nicht nur die Mobilität der Organe verbessert, sondern auch den ganzheitlichen Heilungsprozess des Körpers fördert. Sie kann die körperliche und emotionale Gesundheit stärken, indem sie das Gleichgewicht zwischen Körper und Organen wiederherstellt.
Es wird empfohlen, diese Therapie als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes zu betrachten, der auch andere therapeutische Methoden wie Physiotherapie, Ernährung oder Stressbewältigung umfasst.