Die Ohrakupunktur ist eine besondere Form der Akupunktur, bei der gezielt Punkte an der Ohrmuschel stimuliert werden. Diese Punkte stehen in Verbindung mit verschiedenen Organen, Körperregionen und seelischen Zuständen – der ganze Körper ist also am Ohr „abgebildet“ wie auf einer Reflexkarte.
Wie funktioniert das?
Der Körper projiziert sich in Form eines Embryos kopfüber auf die Ohrmuschel. Bestimmte Punkte am Ohr entsprechen so z. B. der Wirbelsäule, den inneren Organen oder dem Nervensystem.
Durch das Setzen einer Nadel, das Drücken, Laserlicht oder auch kleine Magnetkügelchen wird ein Reiz gesetzt, der über das Nervensystem eine regulierende Wirkung im Körper entfalten kann.
Wofür wird Ohrakupunktur eingesetzt?
Typische Anwendungsbereiche:
• Schmerzen (z. B. Rücken, Migräne, Gelenke)
• Stress, innere Unruhe, Schlafprobleme
• Rauchentwöhnung, Abnehmen, Suchtthemen
• Allergien, Heuschnupfen
• Begleitung bei chronischen Erkrankungen
• Störfeld- und Narbentherapie (v. a. in der Aurikulomedizin)
Wie wird behandelt?
Behandlungsformen:
• Feine Nadeln (klassisch)
• Dauernadeln (für mehrere Tage, z. B. mit Pflaster fixiert)
• Laserakupunktur (schmerzfrei, besonders für Kinder)
• Magnetkügelchen oder Samenpflaster (zur Selbststimulation durch Drücken)
Diagnose & Testung:
In der Aurikulomedizin wird zusätzlich mit dem RAC (Reflex-Aurikulo-Cardialer Puls) gearbeitet, um die genau passenden Punkte individuell zu finden. Dadurch wird die Behandlung noch zielgerichteter.
Kurz gesagt:
Die Ohrakupunktur ist eine effektive und oft sehr schnelle Methode, um über Reflexpunkte an der Ohrmuschel körperliche und seelische Beschwerden zu behandeln. Sie ist besonders bei Schmerz, Stress und funktionellen Störungen beliebt – und kann mit Nadeln, Laser oder Drucktechniken durchgeführt werden. Die Aurikulomedizin ist dabei ein eigenständiger, moderner Zweig der Ohrakupunktur, der sowohl in der Traditionellen Europäischen Naturheilkunde (TEN) als auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verankert ist.
Diese Methode wird heute von Schulmedizinern ebenso wie von komplementärmedizinisch arbeitenden Therapeut:innen erfolgreich angewendet.